Deutscher Gewerkschaftsbund

Bildet Banden! Der Netzwerktag von „Was verdient die Frau?“

Teaser Netzwerktag 2021

Banden bilden und Stärken entdecken - unser Netzwerktag in Berlin am 28. Mai 2022

Warum brauchen wir Netzwerke? Dr. Petra Follmar-Otto, Abteilungsleiterin für Gleichstellung im BMFSFJ, betonte die Wichtigkeit von Netzwerken gerade für junge Frauen gleich zu Anfang des Netzwerktages: "Netzwerke sind wichtig, um Interessen durchsetzen zu können. Das können Frauen noch viel stärker für sich nutzen und sich gemeinsam für Lohngerechtigkeit und gegen Sexismus einsetzen." Das Motto "Bildet Banden!" zog sich durch den gesamten Tag, von guten Kennenlernfragen auf den Gruppentischen im großen Saal über Netzwerktipps auf den Namenssschildern und der Möglichkeit sich beim Mittagsbuffet oder in den Kaffeepausen auszutauschen.

Ciani-Sophia Hoeder, Journalistin und Autorin, führte den Begriff der Wutempathie in ihrer Keynot ein: "Wutempathie bedeutet, sich mitzuärgern. Denn es ist wichtig, die Wut marginalisierter Personen ernst zu nehmen und zum Anlass für Veränderung zu nehmen. Eine wütende Frau wird belächelt, doch eine Gruppe wütender Frauen kann Berge versetzen!" Wut beruht oft auf dem Erleben von Ungerechtigkeit und zeigt somit auf, wo Ungerechtigkeit herrscht. Doch auch genau aus diesem Grund wird weibliche Wut oft abgestraft. Als Indikator für Benachteiligung gefährdet sie bestehende Machtverhältnisse. Ciani-Sophia Hoeder rief dazu auf, die eigene Wut offen zu zeigen und gemeinsam für Veränderung zu kämpfen.

Im Panel mit den Bundestagsabgeordneten Jessica Rosenthal (SPD), Emilia Fester (Bündnis 90/ Die Grünen) und Gökay Akbulut (Die Linke) sowie den Jungpolitikerinnen Anna Kryszan (FDP) und Juliane Müller-Weigel (CDU) wurde deutlich, wie junge Frauen in der Politik mit Vorurteilen zu kämpfen haben. Jessica Rosenthal rät jungen Kolleginnen noch häufig dazu, sich abzuhärten, um im politischen Alltag bestehen zu können und bedauert die Notwendigkeit dazu. Den Ärger über Ungerechtigkeit in Bezug auf Gleichstellungspolitik treibt die Politikerinnen aber auch an, sich für Veränderung einzusetzen. Mit viel Inspiration und Input ging es in die Mittagspause, in der die Teilnehmerinnen neue Kontakte knüpften.

Die zwei Workshopphasen am Nachmittag boten die Möglichkeit, andere junge Frauen* kennen zu lernen und sich über geteilte sowie unterschiedliche Erfahrungen auszutauschen. Die Teilnehmer*innen erarbeiteten gute Argumente gegen sexistische Stammtischparolen, Strategien bei Stress im Betrieb oder Wege, um solidarische Netzwerke aufzubauen. Ebenso beschäftigten sie sich mit unsichtbarer Arbeit, feministischen Grundbegriffen, ihrer Finanzplanung oder gewerkschaftlicher Arbeit für Gleichstellung. All diese Themen vereinte das Ziel, die Teilnehmer*innen auf mögliche Stolpersteine in ihrem Leben vorzubereiten und sie mit Werkzeug für ihre wirtschaftliche Unabhängigkeit sowie den Kampf gegen das Patriarchat auszustatten.

Das Fazit des Tages: Gemeinsam sind wir stärker!

So schön war es! Ein paar Impressionen vom Netzwerktag

Der Netzwerktag war erst der Anfang...

Am 15. Juni 2022 treffen wir uns im Golgatha Biergarten im Viktoriapark in Berlin, um uns über feministische Anliegen, unsere Erfahrungen und Ideen zu unterhalten. Das Projekt lädt auf ein Erfrischungsgetränk ein. Wir freuen uns über alle, die Lust haben, sich mit anderen jungen Frauen* zu vernetzen und sich regelmäßig auszutauschen.

Kommt einfach ab 18:30 Uhr vorbei, wir freuen uns auf euch!